Gabriela Brass
KULTUR LANDSCHAFT

[Stamm-] BAUM  [ge-] FÄLLT +.



  • Hambacher Forst

Seit den 1970er Jahren rodet der Energieversorger RWE den Wald zur Erweiterung seines Hambacher Braunkohle-Tagebaus.
Zur Erleichterung des Tagebaus hat RWE in dem Waldgebiet durch permanentes Abpumpen eine künstliche Grundwasserabsenkung um knapp 500 Meter erzeugt.

Bis zum Beginn der Rodungen war der seit dem achten Jahrhundert Bürgewald - oder kurz „Die Bürge“ genannte Wald - mit ursprünglich 5500 Hektar der größte zusammenhängende Wald des Rheinlands. Kennzeichnende Pflanzenarten sind Stieleichen, Hainbuchen und Maiglöckchen. Die in der gesamten EU durch die FFH-Richtlinie geschützten Eichen-Hainbuchen-Wälder mit Maiglöckchen sind so selten, dass selbst der kleine Rest des Hambacher Waldes noch der größte dieser Art in Mitteleuropa ist.


  • Unwetter im Alpen-Adria-Raum im Herbst 2018

Die Unwetter im Alpen-Adria-Raum im Herbst 2018 waren Unwetterereignisse, die im Oktober und November 2018 in Italien, Kroatien, Österreich, der Schweiz und weiteren Ländern durch orkanartige Sturmböen und Starkregen zu Sturmschäden, Hochwasser, Überschwemmungen, Murenabgängen und Stromausfall führten. Durch den Föhnsturm wurden in manchen Gebieten ganze Waldflächen gefällt (Windwurf). Tausende Bäume wurden umgeknickt. Es sollen etwa zwei Millionen Festmeter Schadholz entstanden sein.


  • Waldbrände in Kalifornien 2018

Die Waldbrände in Kalifornien erreichten Anfang August 2018 ein beträchtliches Ausmaß und im November 2018 einen neuen Höhepunkt. Alleine im Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 12. August 2018 verbrannte eine Fläche von 3.880 Quadratkilometern.

Ein im August 2018 veröffentlichter Forschungsbericht der kalifornischen Regierung geht von einer weiteren Verschärfung der Situation im Rahmen des voranschreitenden Klimawandels aus.


  • Change.org schreibt am 20.01.2019

"41 Millionen Fußballfelder pro Jahr".  Das ist in etwa die Fläche an Regenwald, die jährlich abgeholzt wird. Die Tendenz: steigend. Die “Grüne Lunge“ unserer Erde wird vernichtet - die Folgen sind Klimawandel und Artensterben.


All das spiegelt unseren Umgang mit uns, unserer Gesellschaft, Kultur und Politik wider.

2020 bekommen diese Fakten durch Covid-19 eine neue Gewichtung und damit ein neues Gesicht.

Unsere Umweltministerin Sonja Schulz weist Ende Oktober 2020 darauf hin,

  • dass wir uns dringlich für Artenschutz und Artenvielfalt einsetzen müssen – und letztlich sogar Gefahren, wie Covid-19 daraus resultieren,
  • eine besondere Rolle bei der Zerstörung der natürlichen Öko-Systeme die Rodung von Wäldern/Urwäldern, z.B. für den Anbau von Futtermitteln und Palmöl spielt, da das der Artenvielfalt schadet,
  • zudem die Lebensräume von Wildtieren immer kleiner werden, sodass Wildtiere näher an Menschen und Haustiere heranrücken, wodurch wiederum das Risiko für eine Übertragung von Krankheitserregern auf den Menschen wächst und Covid der Vogelgrippe, Schweinegrippe, Ebola, dem Nipah-Virus folgt,
  • und die WHO vor dem Einsatz von Antibiotika in der industriellen Nutztierhaltung und der Gefahr der Bildung von Keimen, die gegen alle Antibiotika resistent sind, warnt, gehen erste Schätzungen davon aus, dass weltweit 70 – 80% der Antibiotika in der Nutztierhaltung eingesetzt werden, und nur der kleine Rest in der Humanmedizin  - wie der Lebensmittelwissenschaftler und Geophysiker Dr. Kurt Schmidinger betont. In diesem Zusammenhang sollten wir nicht die gravierenden Folgen übersehen, die uns auch in der Humanmedizin schon längst vor große Probleme, wie z.B. MRSA, stellt,
  • der Weltbiodiversitätsrat wegen Naturzerstörung und dem Artensterben vor einem rasanten Risiko neuer Pandemien warnt,
  • Forscher und Forscherinnen glauben, dass die Gefahr von Zoonosen – Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden – zunehmen,
  • und für Viren und andere Krankheitserreger gilt, dass je weniger Arten in einem Ökosystem zusammenleben, sich Infektionskrankheiten schneller und erfolgreicher verbreiten werden,

und  am 01.11.2020 auf “Tagesschau.de “informiert wird, dass auf Dänemarks Nerzfarmen das Covid-Virus um sich greift, und rund 160 Farmen bisher betroffen sind, und die Angst einer Mutation groß ist, und der Virologe Anders Formsgaard sagt:“ Wir können nachweisen, dass sich das Virus vom Menschen auf den Nerz überträgt, dort schnell mutiert und danach seinen Weg zurück zum Menschen findet und jetzt schon mehr als eine Million Nerze getötet werden. Allein in Dänemark leben mehr als 10 Millionen Pelztiere.


Am 23.12. 2020 erfahren wir, dass im November über 15 Millionen Nerze alleine in Dänemark getötet wurden,

und die dänische Regierung sich politisch den Plan gesichert hat, die Kadaver wieder auszugraben und zu verbrennen, da man befürchten musste, dass das Trinkwasser oder Badegewässer kontaminiert werden.

An dieser Stelle bin ich besonders schockiert! Hat uns nicht gerade das Buch von Susanne Matthiesen “OZELOT UND FRIESENNERZ“ am Rande ihrer Kindheitserinnerungen -  sehr berührend und doch mit großer Leichtigkeit – erinnert, dass wir uns schon in den 70er Jahren durch die französische Schauspielerin und Sex-Ikone Brigit Bardot initiiert, rigoros vom Tragen von Naturfellen distanziert haben?


Hier schließt sich für mich - auf traurige Weise - ein persönlicher Kreis.

1995 beginnt mein erster kleiner Katalog zum Zyklus “LANDSACHAFT HINTER DER LANDSCHAFT“ mit dem Darwin’schen Text aus seinem Werk “Entstehung der Arten“ (1859).:

„Je mehr Katzen wir in England halten, umso besser gedeihen die Schafe auf den Weiden. Warum? Viele Katzen bedeuten: wenig Mäuse auf den Feldern. Wenig Mäuse aber bedeuten: viele Hummeln; denn die Mäuse sind deren einzige Feinde. Viele Hummeln schließlich bedeuten viel Klee; denn die Hummeln sind die einzigen Insekten, die mit ihrem Rüssel Kleeblüten bestäuben können.“

"Nun nähre aber hauptsächlich der fette Klee das weidende Vieh und stehe somit in ökologischer Beziehung zur englischen Flotte, deren Matrosen das Rindfleisch kräftige. Daraus sei zu folgern, dass letztlich die Katze verantwortlich sei für die Weltherrschaft Englands und seinen Ruhm.

Der von Darwin aufgezeigte Kreislauf der Natur hätte auch als thematische Grundlage der von Gabriela Brass gemalten Landschaftsbilder gedient haben können.

Es geht nicht um die oberflächliche Betrachtung und das Abmalen einer Landschaft in klassischer Herrmann Löns-Manier“.

Es ist die “LANDSCHAFT HINTER DER LANDSCHAFT“