Motivation.
“Ich erhebe nicht den Anspruch, dass meine Arbeiten hübsch, raffiniert oder dekorativ sind. Sie sind für mich Notizen zu meinen Beobachtungen und erfüllen mein Bedürfnis, mit meinen Beobachtungen umzugehen.
Nach den Impressionisten und Per Kirkeby fand ich keinen Grund, mich nur der Schönheit der Landschaft zu widmen, obwohl sie mich immer wieder aufs Neue begeistert.
BILDER-ZYKLEN
So entstanden, parallel zu äußeren Entwicklungen und Wandlungen, Bilder-Zyklen, in denen mir mein sehr früh gewähltes Thema “LANDSCHAFT HINTER DER LANDSCHAFT“ immer tiefgründiger und wichtiger erschien.
Trotz klar definierter, abgeschlossener Zyklen steht dieses Thema wie eine Klammer kontinuierlich – als immer intensiver empfundene innere Triebfeder – über meinem Schaffen.
Arbeiten, die wie RUDIMENTE in Schmetterlingskästen aufgepiekst sind,
FRAGMENTE, die die Rhythmik von Feldern oder winterlich vertrockneten Gräsern und Pflanzen aufgreifen, in denen die Kraft der Wiedergeburt wie ein Versprechen zu entdecken ist,
MODIFIKATIONEN, die eine Assoziation vom “Natürlichen“ zum “Menschlich- Verkünstelten“ – bis in die gezielt veränderten Erbanlagen der Organismen und der Gesellschaftsstrukturen – aufgreifen,
SUJETS SUCRES, gezuckerte Themen, die eine Anspielung auf die “Versüßlichung“ der Landschaft / Gesellschaft sind,
oder der Zyklus “[Stamm-]BAUM [ge-]FÄLLT , der sich auf vielschichtige Art mit den gravierenden Veränderungen im “Hier und Jetzt“ beschäftigt.
EINE SCHÖNE, HEILE WELT
Zu Anfang meines künstlerischen Schaffens fühlte ich mich als Bewahrerin. Eine, die aufmerksam machen wollte, dass "Landschaft" nicht von alleine“ entsteht und somit selbstverständlich ist.
Heute weiß ich, dass mein Anspruch zu hoch war. Heute sehe ich mich als Beobachterin.
Ich erkannte, dass die KULTUR-LANDSCHAFT von uns Menschen geformt wird, wir analog zur Landschaft mit uns selbst umgehen, und wir dadurch analog unsere Gesellschafts-Kultur formen.
Spätestens heute sehen wir alle, wie sehr unser Tun, unser Nicht-Tun, unser Handeln, wie ein Bumerang uns selbst bis ins Mark trifft.
Wir wünschen uns eine schöne, heile, üppige, komfortable, pralle Welt. Doch vergessen wir immer wieder, all zu gern, dass auch diese, wie alles seinen Preis hat…
WENN ICH KEINE BILDER MALE
Anfang der 90er Jahre belegte ich als Gasthörerin an der FH Bielefeld die Technikfächer im Bereich Mode-Design: Schnitttechnik, Bekleidungsfertigung und Stoffdrucktechnik.
So habe ich vor einigen Jahren für die genüsslich kreativen Momente, in denen ich mich der Woll-Lust, der Farbe und Form widmen möchte, eine kleine Manufaktur, MbyB – MANUFACTURED BY BRASS gegründet, in der Taschen und Schals die Protagonisten sind.