Gabriela Brass
KULTUR LANDSCHAFT

KULTUR - LANDSCHAFT.


GABRIELA BRASS

 

Seit 1991 bin ich freiberuflich - künstlerisch und gestalterisch - tätig.

Im Mittelpunkt meines künstlerischen Schaffens steht das Thema "LANDSCHAFT", wobei es mir nicht um die oberflächliche Betrachtung und das Abmalen geht.

Meine Motivation finde ich in meiner Liebe zur Landschaft, vorrangig aber durch das Erkennen, dass sich in der Landschaft und unserem Umgang mit ihr auch immer ein Spiegel der Gesellschaft und Kultur – und somit die direkte Verknüpfung zwischen Mensch und Natur - zeigt.


Motivation

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Gütersloh, 24.09.2021


Meine Bilder erzählen die Geschichte einer globalisierten Welt-Wirtschafts-Kultur, die nach den Leitlinien des “HÖHER, WEITER, SCHNELLER“ dabei ist, aus Sucht und Gier SICH SELBST zu zerstören.
SICH SELBST zurücknehmen, um – sowohl klimatisch wie auch psychisch – zu gesunden, scheint undenkbar.
Untergehen und/oder verbrennen – der bevorzugte, gewählte – vermeintlich einzige Weg.

Vergib ihnen nicht, denn sie wissen was sie tun.
FARBE BEKENNEN!

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Gütersloh, November 2023

Auszug aus dem Text :


November 2020

Gedanken zu meinen Arbeiten

LANDSCHAFT HINTER DER LANDSCHAFT
- FRAGMENTE -
Landschaft als Spiegel unserer Kultur-(Landschaft)

 


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FRÜHLING - SOMMER - HERBST ­- WINTER

Dieses ist ein sich immer wiederholender, zuverlässiger Zyklus.

Dieser Zyklus bestimmt die immer wiederkehrende WANDLUNG auf dem Planeten ERDE.

Die Mystik bedient sich zur Verdeutlichung dieses Prozesses bildhaft der Lemniskate, einer schleifenförmigen geometrischen Kurve in Form einer liegenden, geschlossenen Acht als Symbol der Unendlichkeit.

Überall ist die Analogie zwischen LANDSCHAFT und KULTUR (Gesellschaftsentwicklung) beeindruckend klar zu finden.:

Entwickelt sich, je nach Bedingungen, aus einem Saatkorn eine Pflanze/Frühling (Kultur/ Zivilisation), deren Streben in der größtmöglichen üppigen Blüte besteht /Sommer (Hochkultur), so liegt schon in dieser Entwicklungsphase die unabwendbare Sicherheit des folgenden Niedergangs/Herbst (Dekadenz), dem das vermeintliche  Sterben/Vergehen folgt/Winter (Niedergang einer Kultur).

Die Gewissheit, dass schon im Prozess des Vergehens die Ur-Kraft des Neuanfangs zu spüren, zu erkennen ist, ist ein tragender Gedanke in vielen der zum größten Teil auf Papier gearbeiteten Zeichnungen des Zyklus “LANDSCHAFT HINTER DER LANDSCHAFT - FRAGMENTE- “

Obwohl die Winterlandschaft - die Fragmente der Winterlandschaft – auf den ersten Blick, eintönig bis nicht existent, düster und leblos erscheinen, kann man bei genauem Hinschauen/ -fühlen doch die „schlafende“ Ur-Kraft des Neuanfangs erkennen, die geduldig darauf wartet wieder zu erwachen.

Vertrocknete Sonnenblumen auf nicht gemähten Felder,
vom Wind und Regen rhythmisch gebeugte, vertrocknete Halme,
blattlose, karg und verloren dastehende Weiden,
nicht gepflückte, vertrocknete Beeren an wildwachsendem Brombeergestrüpp,
hölzerne Strukturen der winterlichen Buchenhecken
oder vergessene Rudimente mancher Pflanzen wie der Fetthenne.

Der Philosoph und Kulturwissenschaftler Oswalt Spengler (1880 bis1936) formuliert in seinem Hauptwerk „Der Untergang des Abendlandes“ (1918-1922) eine Theorie der HOCHKULTUREN, die in der Folgezeit großes Aufsehen erregte.

Hierin richtet sich Spengler gegen eine lineare Geschichtsschreibung, die die Geschichte „der Menschheit“ als Geschichte des Fortschritts erzählt. Stattdessen vertritt er eine Zyklen-Theorie, nach der immer wieder neue Kulturen entstehen, eine Blütezeit erleben und sich durch eine Phase des Verfalls vollenden und untergehen. Er fasst Kulturen als eindeutig abgrenzbare, quasi-organische Gebilde mit einer Lebensdauer von etwa 1000 Jahren auf, die jeweils ganz charakteristische, das Denken und Handeln der Individuen prägende Eigenschaften aufweise.

Nach Spenglers Auffassung haben sich im Lauf der Menschheitsgeschichte bisher acht Hochkulturen entwickelt:

      ....die ägyptische, die babylonische, die indische, die chinesische, die antike, die frühchristlich-byzantinisch-arabische, die mexikanische und die westeuropäische (abendländische).

Spengler wandte sich gegen die damals gängige eurozentrische Perspektive in der Geschichtswissenschaft. Er kritisierte das Geschichtsbild, in dem die abendländische Geschichte im Mittelpunkt steht und deren traditionelle Einteilung in Altertum, Mittelalter und Neuzeit das chronologische Gerüst bildet.))

Für Spengler stehen die acht Hochkulturen gleichberechtigt nebeneinander, jede ist eine in sich abgeschlossene Erscheinung. Sie durchlaufen die gleichen Entwicklungsschritte und „Lebensphasen“ wie ein einzelnes Individuum, etwa eine Pflanze, und sind somit wie lebende Organismen zu betrachten.

Kulturgeschichte wird nicht von menschlichen Willensakten gesteuert, sondern verläuft wie ein biologischer Prozess. Somit ist die „Lebensdauer“ der Hochkulturen begrenzt, ihr Verfall und Tod unvermeidlich. Die Lebenszeit einer Hochkultur beträgt – so Spengler – normalerweise etwa ein Jahrtausend. Den Niedergang kennzeichnet der Übergang von der „Kultur“ zur „Zivilisation“. Dabei ist mit „Zivilisation“ ein unnatürlicher Zustand gemeint, die Endphase der Kulturentwicklung, die nach Spenglers Einschätzung für die abendländische Hochkultur im frühen 19. Jahrhundert begonnen hat. Spengler beschränkte somit die Bezeichnung „Hochkultur“ nicht wie der gängige geschichtswissenschaftliche und allgemeinsprachliche Wortgebrauch auf frühe Kulturen des Altertums. Vielmehr bezog er seine eigene Gegenwart als spätes Stadium der „abendländischen“ Hochkultur mit ein und rechnete mit der KÜNFTIGEN ENTSTEHUNG NEUER HOCHKULTUREN.[3]


Auch der Geograph Herbert Wilhelmy (1910 bis 2003) beschreibt den Zusammenhang zwischen (Kultur-)Landschaft und HOCHKULTUREN:

HOCHKULTUREN konnten sich entwickeln, wenn durch Arbeit regelmäßig Nahrungsmittelüberschüsse produziert wurden, sodass ausreichende Mengen an lagerfähigen kohlenhydrathaltigen Grundnahrungsmitteln verfügbar waren: Weizen im Orient, Reis in Ost-Asien, Mais in Mittelamerika, Kartoffeln in den Anden. ...

Hier wird historisch der direkte Bezug zwischen Gestaltung und Umgang mit der Landschaft
und der Entwicklung der Kultur bestätigt.

Auch in dem zweiten hermetischen Gesetz: „Das Prinzip der Resonanz“ findet man den Gedanken der Entsprechung:

„Wie oben, so unten; wie innen, so außen; wie der Geist, so der Körper“. Die Verhältnisse im Universum (Makrokosmos) entsprechen denen im Individuum (Mikrokosmos) – die äußeren Verhältnisse spiegeln sich im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirken sich folglich auch auf die Gesamtheit aus...

Die Geschwindigkeit, mit der wir konfrontiert sind,- im Hier und Jetzt, auf allen Ebenen, in allen Bereichen, global die veränderte Welt zu erleben, ist rasant.  …OO Fortsetzung